Als Student arbeitete ich als Vertriebsfahrer bei einer Zeitung. Ich musste quer durch die schöne Berliner Stadt fahren. An verschiedenen Sammelplätzen verteilte ich Stapel druckfrischer Zeitungen. Bei diesen Touren fiel mir auf, dass an vielen Ampeln Aufkleber einer bestimmten Bar hingen. Das war eine tolle Gratis-Promotion, Guerilla-Marketing sozusagen, auch wenn ich später feststellen musste, dass die Bar mir nicht gefiel.
Analog dachte ich, dass alle Basketballplätze in Berlin mit einem Freibeuteraufkleber verschönert werden könnten. Erste Versuche hierzu gab es bereits in der Vergangenheit. Zeit wird es, diese feine Idee weiter umzusetzen, angefangen wird natürlich im Bezirk Friedrichshain, wo bald alle Freiplätze markiert werden.
Doch darüber hinaus, da ich mich nun lange auf einer Europa- und Afrika-Tour befinden werde, habe ich mich angeschoben diese einfache Idee zu globalisieren – zumindest ein bisschen.
Immerhin habe ich ausreichend Aufkleber mitgenommen, um auf meiner Reise eine Spur von Friedrichshain aus zu hinterlassen (Hänsel und Gretel lassen grüßen). Zuerst also verschönerte ich mein Haus – äh Auto – mit einem dieser Aufkleber.
Für dieses alte Gefährt gab ich übrigens meine schöne Berliner Wohnung auf. Wenigstens bietet es einen angenehmen Reisekomfort und ist recht autark konzipiert. Eigentlich ist alles, was man zum Leben braucht, hier drin zu finden – Bett, Couch, Küche, Schrank.
Leider merkte ich schnell, warum ich Kassenwart bin und nicht Center in der ersten Herrenmannschaft. Ich bin einfach zu klein und besitze die nötige Sprungkraft nicht. Man merke: An die meisten Korbbretter gelange ich ohne Hilfe gar nicht ran. Hier einer meiner ersten Versuche in Mesnil-Saint-Père (Frankreich). Notgedrungen musste ich den Aufkleber anders platzieren, als ich es vorhatte (siehe oben ;-).
Zum Glück kamen wir in Cádiz (Spanien) an einer Grundschule vorbei, wo die die Körbe eine für mich angenehmere Höhe hatten. Ich konnte endlich einen Aufkleber an seinen vorgesehenen Ort befestigen – JUHUU!.
Leider passt in mein Haus keine Leiter. Aber ich übe nun fleißig mit meiner Frau die Räuberleiter, um noch viele Korbbretter zu brandmarken. Falls ihr mich finden wollt, folgt doch einfach der Spur aus Aufklebern…
Beutige Grüße, von Steffen, Eurem Kassenwart